Capsule Wardrobe – Schritt 1: Einen Plan machen
Eine Capsule Wardrobe klingt für viele nach einer tollen Idee – weniger Chaos im Kleiderschrank, gezieltere Outfits und ein Stil, der zu dir passt.
Bevor du jedoch motiviert zur Tat schreitest und alles ausmistest, solltest du deine Capsule Wardrobe planen. So vermeidest du Frust, Fehlkäufe und unnötige Arbeit.
1. Wie viele Capsules pro Jahr möchtest du haben?
Überlege dir zunächst, wie oft du deine Capsule wechseln möchtest. Zum Beispiel
- alle 3 Monate: Das sind 4 Capsules pro Jahr, eine pro Jahreszeit.
- alle 6 Monate: Das sind 2 Capsules pro Jahr, zum Beispiel Frühling/Sommer und Herbst/Winter.
Hast du viele Basics, die du das ganze Jahr über trägst, wie z. B. Jeans, Cardigans oder einfache T-Shirts, kannst du daraus eine Kern- oder Grund-Capsule machen. Diese bleibt das ganze Jahr bestehen und wird nur mit saisonalen Teilen ergänzt.
Oder benötigst du eine separate Capsule mit Kleidung für den Job? Je nach dem was du arbeitest, kann das eine das ganze Jahr bestehende Job-Capsule sein oder je eine für die kalte und eine für die warme Jahreszeit.
2. Minimalistische Capsule Wardrobe planen oder lieber mit viel Auswahl?
Eine Capsule muss nicht automatisch extrem minimalistisch sein.
- Minimalistisch: Du beschränkst dich pro Capsule z. B. auf 20 Teile, was für Ordnung sorgt und Entscheidungen erleichtert.
- Mehr Auswahl: Du behältst gerne mehr Kleidung, möchtest aber Ordnung und Übersichtlichkeit schaffen.
Beides ist möglich – wichtig ist, dass du weißt, welches Ziel du verfolgst.
3. Farben bewusst auswählen
Falls deine Capsule eher minimalistisch sein soll, empfehle ich dir, nicht mit allen Farben deines Farbtyps zu arbeiten, sondern mit 3–5 Farben pro Capsule:
- 2 Neutralfarben (z. B. Beige, Grau, Marineblau)
- 2–3 Akzentfarben, die dir besonders gut stehen
Wirf dazu einen Blick in deinen Kleiderschrank: Welche Farben kommen häufig vor und gefallen dir?
Diese können sich auch von Capsule zu Capsule ändern – im Winter vielleicht Beige und Blautöne, im Sommer Grün und Weiß.
4. Aussortieren – mit Plan
Frag dich schon jetzt:
- Möchtest du einen klaren Schnitt machen und alles aussortieren, was nicht zu deinem Farbtyp oder Stil passt?
- Musst du ohnehin viel aussortieren, weil sich z. B. deine Figur verändert hat oder dein Stil sich gewandelt hat?
- Bleibt genug Kleidung übrig, wenn du alles Unpassende entfernst?
- Hast du das Budget, um fehlende Teile zu ersetzen?
Lege auch fest, wie du in Zukunft vorgehen willst:
- Jedes Jahr nur so viel ersetzen, wie du aussortierst
- oder in den ersten Jahren bewusst mehr aufbauen und später nur noch ersetzen
5. Lagerung der nicht genutzten Capsule
Klingt banal, ist aber wichtig:
Wo und in was lagerst du die Capsule, die gerade nicht im Einsatz ist?
Boxen, Vakuumbeutel oder ein separater Kleiderschrank können hier helfen, damit nichts knittert oder beschädigt wird.
6. Was tun mit den aussortierten Teilen?
Entscheide dich am besten schon vor dem Aussortieren:
- Spenden
- Verkaufen (Second-Hand-Laden, Kleinanzeigen, Kleiderkreisel/Vinted)
- Kleidertausch
- Behalten für Haus- oder Gartenarbeit (hier reichen erfahrungsgemäß 2–3 Shirts und 1–2 Hosen – meist bewahrt man viel mehr auf, als man wirklich braucht)
Wenn du solche Kleidung behältst, lagere sie separat – im Kleiderschrank oder im Hauswirtschaftsraum, damit sie nicht mit deiner Capsule durcheinandergerät.
💡 Mein Tipp: Je klarer dein Plan vor dem Start ist, desto leichter wird dir der Aufbau deiner Capsule Wardrobe fallen – und desto nachhaltiger wirst du Freude daran haben.